Erfolgsgeschichte von Manuel Manegold (ME/CFS)

Im Herbst 2014 erkrankte ich in der Endphase meines Masterstudiums am Pfeifferschem Drüsenfieber. Dies blieb zunächst mehrere Monate unentdeckt, obwohl ich aus heutiger Sicht typische Symptome hatte. Ich verkraftete Sport zunehmend schlechter und vertrug weder Alkohol noch Kaffee. Die Lymphknoten im Hals schmerzten und der Schlaf war nur wenig erholsam. Häufige Müdigkeit und Abgeschlagenheit machten sich breit.
Erst kurz vor Weihnachten erbrachte ein HNO Arzt die treffende Diagnose nach einer Blutuntersuchung.
Ich schonte mich daraufhin und verbrachte einige Wochen im Bett, wodurch die Krankheit erstmal richtig durchkam. Nach weiteren Wochen ging es bergauf, ich beendete mein Studium und trat meinen ersten Job in einem Ingenieurbüro an.
Ich fühlte mich zunehmend auch körperlich wieder fitter und steigerte langsam die sportliche Belastung. Ich ging wieder meiner großen Leidenschaft, dem Kitesurfen, nach und fühlte mich weitestgehend gesund.
Der 14.06.2015 sollte der Tag werden, der mein Leben für immer verändern würde. An einem wunderschönen, lauwarmen Nachmittag in Holland mit strahlendem Sonnenschein, perfektem Wind und einer atemberaubenden Lagune mit spiegelglattem Wasser ging ich aufs Wasser und genoss die Kräfte der Natur.
Motiviert von den Bedingungen, der Atmosphäre und angetrieben von dem streben nach Perfektion probierte ich neue Sprünge und Tricks aus. Die Kamera stand am Ufer und nahm alles auf. Die Zeit verging und der übliche Hormoncocktail aus Endorphinen, Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin zeigte seine übliche Wirkung. Ich geriet in einen Flowzustand und spürte weder Erschöpfung noch Schmerz oder Angst.
Erst als die Sonne schon tief stand und ich zurück ans Ufer musste, merkte ich wie ausgepowert ich war. Aber diesmal war es anders als sonst. Auch früher schon schleppte ich mich mit letzter Kraft in meinen VW Bus, schmiss den Gaskocher an, plauderte mit Freunden und genoss das ultimative, wohlige und erhabene Gefühl. Auch früher benötigte ich nach solch extremen Sessions mehrere Tage, um wieder zu regenerieren und den Muskelkater loszuwerden.
Aber diesmal merkte ich, dass etwas in meinem Körper nicht stimmte. Etwas wesentliches in mir war aus den Fugen geraten. Ein Gefühl, dass ich vorher nie erlebt hatte. Ich fühlte mich hundeelend, wie gerädert und völlig ausgezerrt, mir war schwindelig, übel und ich war extrem kraftlos.
In der folgenden Nacht kam ich nicht zur Ruhe und hatte ein unbeschreiblich elendiges Gefühl. In den Folgetagen nahm dies nur langsam wieder etwas ab. Insbesondere der nicht erholsame Schlaf blieb. Nachdem ich mir etwas Ruhe angetan hatte, testete ich mich wieder auf körperliche Belastung. Zu meinem Erschrecken stellte ich fest, dass mein Körper sich gegen die Belastung zu sträuben schien. Irgendetwas in mir bäumte sich auf, als wäre ich allergisch dagegen. Die Lymphknoten schwollen an, ich bekam Herzrasen und Schweißausbrüche, ein schwaches und gleichzeitig angespanntes Gefühl machte sich breit und ich musste häufig zur Toilette, bis ich irgendwann ganz ausgetrocknete Lippen hatte und Elektrolyte nahm, um meinen Wasserhaushalt wieder auszugleichen. Auch bekam ich vermehrt Herzprobleme, Stiche und ein Druckgefühl in der Brust und das Gefühl, als würde sich ein Fremdkörper in meiner Lunge befinden.
Bei den ersten Arztbesuchen guckte ich nur in verwunderte Gesichter. Man hatte noch nicht mal eine Begrifflichkeit für den Zustand. Aber ich sollte vielleicht mal Vitaminpräparate aus der Apotheke nehmen, um mein Immunsystem wieder zu stärken.
Schließlich suchte ich mir auf Empfehlung eines Freundes einen neuen Hausarzt, der auch sogleich von einem „chronischen Fatigue“ sprach und von einer ehemaligen Patientin berichtete, die er an die Charité Berlin verwiesen hatte und die „aber heute auch kein Sport mehr machen könne“. Weiterhin empfahl er mir eine Psychotherapie, woraufhin ich nicht nur verwundert, sondern regelrecht wütend wurde. Ich hatte ein rein körperliches Leiden, was sollte da eine Psychotherapie helfen? Die Antwort auf diese Frage blieb er mir schuldig.
Als wäre nichts geschehen, führte ich mein Leben zunächst weiter, allerdings mit der Einschränkung, dass ich, abgesehen von leichtem Radfahren, kein Sport mehr betrieb. Ich ging weiter meiner Arbeit nach, verdrängte meinen Zustand und hatte durchaus auch optimistische Phasen. Die Zeit wird es schon richten, dachte ich. Geht schon irgendwann weg, geht schon irgendwie weiter. Muss!
Aber die Zeit richtete es nicht. Im Gegenteil, es wurde schlimmer, die Symptome nahmen zu und die Erschöpfung setzte nach Belastung immer früher ein. Irgendwann machte ich zum ersten Mal die Erfahrung eines Crashs. Plötzlich ging der Organismus in einen Alarmzustand über und sämtliche Symptome wurden schlimmer. Dieser Zustand besserte sich in der Folgezeit nur langsam. Die Angst bei einer erneuten Belastung wieder so zurückgeworfen zu werden und noch mehr an Leistungsfähigkeit zu verlieren, hinderte mich daran, an meine ohnehin schon niedrige Grenze zu gehen.
Auf der Suche nach Therapieansätzen entdeckte ich die Akupunktur und erzielte damit gute Erfolge. Einige Symptome nahmen ab oder verschwanden gänzlich. Mein Zustand stabilisierte sich, mein ansonsten hoher Ruhepuls beruhigte sich wieder und ich konnte regelmäßige Radtouren unternehmen, wodurch sich mein Wohlbefinden und die Stressresistenz steigerte.
Dennoch kam ich mit meiner Leistungsfähigkeit nicht über ein gewisses Maß hinaus.
In den nächsten zwei Jahren erlebte ich immer wieder teils erhebliche Rückfälle, wurde erst arbeitsunfähig, dann hausgebunden und schließlich pflegebedürftig.  In der Hoffnung auf eine Heilung wendete ich mich an Naturheilkundler, verlor mein gesamtes Erspartes, erfuhr die Behandlung mit falschen Methoden der Psychosomatik , wurde vom Gesundheits- und Sozialsystem im Stich gelassen und erlebte die ultimative Perspektivlosigkeit.
In dem folgenden 10-minütigen Testimonial fasse ich meine Geschichte zusammen und beschreibe wie ich mit dem Gupta Programm die Wendung in meinem Krankheitsverlauf vollzogen habe.